Agroforst

Unser Agroforstprojekt: eine Möglichkeit, Ökonomie und Ökologie in der Landwirtschaft zu vereinen.

  • Pflanzen von Bäumen am Feldrand
  • alte Kopfbirken am Feldrand
  • erste Agroforstpflanzungen auf unserem Feld
  • Agroforst: Weide und Streuobstwiese kombiniert
  • silvopastoraler Agroforst: Weide und Streuobst
  • Pflege des Obstgartens: Neupflanzungen

Was ist Agroforst?

Mit dem Begriff Agroforstwirtschaft werden Landnutzungssysteme bezeichnet, bei denen Gehölze (Bäume oder Sträucher) mit Ackerkulturen und/oder Tierhaltung so auf einer Fläche kombiniert werden, dass zwischen den verschiedenen Komponenten ökologische und ökonomische Vorteilswirkungen entstehen (Nair, 1993, DEFAF)

Unsere Vision von einem Agroforst für Volkertshaus:

Auf ca. 10 Hektar Ackerfläche Wertholz, silvoarabel 
2 Hektar Obstgarten

Warum Agroforst?

Die Anforderungen, Zwänge und Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft werden seit langem immer komplexer und extremer, die ökonomischen - jahrzehntlanger Preisverfall landwirtschaftlicher Produkte im Verhältnis zu externen Betriebsausgaben, zunehmend aber auch die ökologischen, Extremwetterlagen wie Dürreereignisse und ungünstige Verteilung der Niederschläge über das Jahr. Auch das soziale Gefüge für Landwirte wurde immer ungünstiger  – das Ansehen der Landwirte in der Öffentlichkeit hat unter der industrialisierten, chemiedominierten Landwirtschaft mit großen Viehbeständen stark gelitten, der Anteil in der Landwirtschaft tätiger Personen ist auf einen historischen Tiefstand gesunken, die Arbeitsbelastung nimmt ständig zu. Dies führte u.A. auch zu ökologischen Problemen, Abhängigkeiten der Landwirte von Subventionen und somit Launen der Politik. Die Gesellschaft/Politik ist bisher immer noch nicht bereit, eine angemessene Vergütung für die kulturelle, ökologische Dienstleistung der Landwirtschaft zu zahlen. 

Agroforstsyteme können einen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten.

Vorteile von Agroforst

Bäume schaffen und liefern :

  • indirekte und direkte Verbesserung des ökologischen und ökonomischen Betriebsergebnisse
  • Windschutz und damit Schutz vor Winderosion und Austrocknung
  • Halt des Bodens und damit Schutz bei Starkregenereignissen vor Wassererosion
  • Verbesserung des Microklimas /Ausgleich des Wasser /Feuchtigkeitshaushalts des Bodens und der Kulturen
  • Humusaufbau über symbiotische Wirkungen für das Bodenleben
  • Steigerung der Biodiversität durch Schaffung von Habitaten, auch für Nützlinge
  • Wertholz, Baumfrüchte; Energieholz  Diversität für die ökonomische Situation
  • Bereicherung des Landschaftsbildes/Lebensraum für Mensch und Tier
  • CO2 Senken /Speicher
  • echten, langfristigen Naturschutz den dies ist Schutz durch Vorteile für und nicht gegen die landwirtschaftliche Nutzung

Unser Agroforstprojekt

Ausgehend von unserem in die Jahre gekommener Obstgarten und der traditionellen Streuobstwiesenkultur im schwäbischen Oberland planen und realisieren wir die Erweiterung und Wiederherstellung dieser uralten Landbaukultur, der Kombination von Bäumen mit Ackerbau, Gemüsebau und Viehaltung,. Aus verständlichen Gründen nun jedoch in einer neu gefassten Form. Den die nun möglichst linear angelegten Baumstreifen und Hecken werden abgestimmt auf die Bearbeitungsbreiten und Erfordernisse einer maschinell effektiven Bearbeitung der Flächen und ermöglichen die Vorteile der Kombination von Bäumen und Hecken mit Ackerbau und Viehzucht für die moderne Landwirtschaft.

Agroforstsysteme sind sehr langfristige Anlagen, ökologisch und ökonomisch für die gesamte Gesellschaft, welche für den Anleger eines solchen Systems auch erstmal mit Arbeit und Investitionen verbunden ist. Die Gesellschaft sollte deshalb auch mit Hilfe der Agrarpolitik einen Teil der Verantwortung dafür übernehmen.

Unsere Schritte zur Realisierung

Masterarbeit TUM Weihenstephan

Masterarbeit /wissenschaftliche Untersuchung Technische Universität München TUM Weihenstephan, Grundlagenermittlung bis zum ersten Entwurf in intensiver Zusammenarbeit mit den auf der Fläche arbeitenden Landwirten. 

Exkursion nach Frankreich

Exkursion mit den Beteiligten nach Frankreich. U. A. zur Versuchsfläche der INRA (Institut National Recherche Agriculture) Restinclieres

Planung

Vertiefung des Ergebnisses und Abgleich /b Prüfung hinsichtlich der neuen GAP Regelung ab

Realisierung

Erneuern und Pflege des bestehenden Obstgartens (Streuobst mit Weidenutzung und Gemüseanbau)

Anlage von Beerenobst und Windschutzhecken 


Versuchspflanzungen

Versuchsplanzungen für den Beginn des Agroforst auf den großen Feldern, Test der Bearbeitungsrichtungen und Breiten

Pflanzung der Pioniergehölze und Wertholzstreifen

Projektbeteiligte

Familie Fenk

Sebastian, Pha Lê und Marie

Wir möchten das in unsere Obhut gegebene Land mit allen Beteiligten in eine biodiverse, lebendige Nutzfläche verwandeln.

Dr. Agr. Rico Hübner, Defaf

Wissenschaftliche Begleitung und Planung

Dr. agr. Rico Hübner, als Pionier der wissenschaftlichen Forschung zu Agroforstsystemen, begleitet das Projekt von Anfang an. zum DeFAF

 
Biohof Wild

bewirtschaftende Landwirte

ährenhof

bewirtschaftende Landwirte

Der Biohof Wild und der Ährenhof bewirtschaften bereits die zukünftige Agroforstfläche mit besonderem Augenmerk auf Bodenleben und Humusaufbau. Die praktische Erfahrung der Landwirte fließt in die Planung der Pflanzabstände und Bewirtschaftungsrichtung ein. 

 
Ma. Julia Kleinwechter, TUM WEIHENSTEPHAN

Wissenschaftliche Begleitung

Im Rahmen ihrer Masterarbeit hat Julia Kleinwechter einen ersten Entwurf für unsere Agroforstfläche erstellt basierend auf den dabei untersuchten Standortfaktoren. 

Burkhard Kayser mit Michelle Breezmann

Planung

Unterstützend sind Burkhard Kayser und Michelle Breezmann bei der Planung und Beratung am Projekt beteiligt.

 
Vera Heppner

Imkerin

Für den Obstgarten sind die Bienen von Vera Heppner essentiell. Die Bienen der Imkerin Vera Heppner gehen eine besondere symbiotische Beziehung mit dem Agroforstprojekt und besonders mit dem Obstgarten ein.

RaumBlau

Kulturraum im Obstgarten

Inmitten des Obstgarten liegt der RaumBlau, der als Kultur-, Workshop- und Versammlungsort für das Projekt wichtig ist und die Verbreitung des Prinzip Agroforst in der Gesellschaft fördert.

Nachbarschaftlicher Gemüseanbau

Volkertshaus

Teil des Agroforstprojektes ist auch der nachbarschaftliche Gemüseanbau zwischen den Apfelbäumen im Obstgarten.

Frisch auf den Tisch

Online-Hofladen für regionale Bio-Lebensmittel

Ein wichtiger Kooperationspartner des Gemüseanbaus im Obstgarten ist Frisch auf den Tisch, als Vermarkter regionaler Bio-Lebensmittel.